“Free“ – dieses kurze, aber sehr aussagekräftige Motto hatten sich die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen 10a Lapislazuli, 10b Azur und 10c Cobalt der Sekundarschule Pr. Oldendorf für ihre Feier ausgesucht. Als entsprechendes Symbol wurde eine weiße Taube gewählt.

Die Feierlichkeiten am 09. Juni 2023 um 16 Uhr, moderiert von den beiden Schülerinnen Paula Jockheck und Katharina Groke aus der 10c, begannen nach dem Einzug der Klassen in die Aula mit den Begrüßungsworten des Schulleiters Christian Schäffer. Als Fan des Fußballvereins VfL Osnabrück nahm er den Aufstieg des Vereins in die 2. Bundesliga als Vergleichsgrundlage für die Absolventinnen und Absolventen seiner Schule. Durch Selbstständigkeit, Eigenverantwortung, Leistungsbereitschaft und Leidenschaft könnten Ziele erreicht werden, die anfänglich in weiter Ferne liegen würden. Dies war auch eine Anspielung auf die guten Abschlusszahlen des Jahrgangs. Hier passt die Drittel-Regelung: Ca. ein Drittel konnte den Q-Vermerk zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erreichen, ein Drittel die Fachoberschulreife (FOR) und ein Drittel den Erweiterten Ersten Schulabschluss (EESA).

Auf das Abschlussmotto bezog sich anschließend Bürgermeister Marko Steiner: „Nach den Prüfungen können Sie nun in den Sommer und in die Freiheit gehen“, sagte er. Dabei erwähnte er passend auch die Haltung der Schule, die sich mit ihrem Leitbild “Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ für wichtige Elemente von Freiheit positioniert. „Es ist eine kleine Schule, aber jeder kennt sich. Und diese persönliche Ebene hat mit Sicherheit auch beim Abschluss geholfen“, lobte er. Er hoffe, dass ähnlich wie Tauben die Schülerinnen und Schüler irgendwann den Weg nach Hause finden würden, um die heimische Wirtschaft zu unterstützen. Abschließend bezog er sich bei diesem Abschlussmotto natürlich auch auf die angespannte Situation in Kriegsregionen, wo Völker für ihre Freiheit kämpfen müssten. Und dies erfordere Rückgrat und Umsichtigkeit, um Ungerechtigkeiten zu erkennen und sich für Frieden und Freiheit einzusetzen.

Zur Auflockerung wurden nun Bilder und Videos der Klassen von ihren Abschlussfahrten nach Berlin und Dortmund sowie den letzten Schultagen gezeigt, bevor Pastor Weber Jenga-Steine auf dem Rednerpult aufstellte. Diese Steine sollten Meilensteine darstellen, von denen die Absolventinnen und Absolventen nun einen weiteren erreicht hätten. Da ein Turm auch aus Steinen bestünde, müsse man im Leben allerdings auch aufpassen, dass Fundamentsteine die Grundlage bilden und nicht entfernt werden dürften. Er wünsche allen, “die Fähigkeit zu entwickeln, um erkennen zu können, welche Bausteine des Lebens entfernt werden können und welche man in jedem Fall für immer benötigt“. Ein anschließender Klaviervortrag von Maximilian Wolf und Jannis Klanke (beide 7c) rundete diesen Wunsch des Pastors ab.

Nun begann der entscheidende Teil der Feierlichkeiten: Die Zeugnisausgabe. Eingeleitet wurde sie durch ein Rollenspiel von Silke Möhr und Gabriel Tewes: Über Lautsprecher gut hörbar telefonierten die beiden miteinander: Herr Tewes meldete sich als Mitarbeiter der BVES, der “Bundesanstalt für die Verwertung entlassener Schüler“. In der Folge sprachen die beiden auf sehr ironische Weise über die Fähigkeiten ihrer Abschlussklassen, was dem großen Publikum in der Aula sichtlich gefiel. Nach einer Dankesrede der Klassenvertreter Vivien Helberg (10a), Franz Dück (10b) und Paula Jockheck (10c) wurden dann die Zeugnisse verteilt. Die Klassenlehrerinnen der 10a, Kathrin Grasruck und Kerstin Klocke, überreichten neben den Zeugnissen zudem einen kleinen Lapislazuli-Anhänger. Die 10b bekam von Irmela Buschmann und Olaf Kordes beiliegend zum Zeugnis eine Schultüte, während die 10c durch Silke Möhr und Gabriel Tewes durch ein Fotobuch und einen kleinen Examenshut neben den Zeugnissen an die gemeinsame Schulzeit erinnert wurde.

Final wurden noch einige Schülerinnen und Schüler geehrt: Inga Schrepel, Julia Rodenstein und Zuheir Al Hussein konnten sich über Geschenke für die besten Zeugnisse ihrer Klassen freuen, Paula Jockheck bekam einen Preis für ihr soziales Engagement, und Linda Klipenstein, Nina Harder, Lukas Wenzel, Kevin Jodko und noch einmal Paula Jockheck wurden für ihre Leistungen beim Känguru-Wettbewerb ausgezeichnet.

Nach dem Ende der Feierlichkeiten in der Aula lud der Förderverein zum Sektempfang im Forum der Schule ein, bei dem sich alle Beteiligten noch einmal über die sechs vergangenen Schuljahre und ihre Zukunftspläne austauschen konnten.